Reisetagebuch

Heute beginne ich meine Reise nach Ostfriesland, eine Gegend, die ich überhaupt nicht kenne. Nein, halt, als Kind war ich zwei Wochen auf der Insel Juist. Ich war so neun Jahre alt und es hat mir sehr gut gefallen. Eine kleine autofreie Insel. Schaue ich gleich mal auf der Karte nach, wo Juist genau liegt, dann reise ich erst einmal dort hin. Ganz im Westen liegt sie. Also nichts wie hin! Bün gespannt! Ich kann mich erinnern, dass wir mit einem Miniflugzeug hingeflogen sind. Ich fahre also nach Norddeich und gönne mir bei dem heutigen sonnigen Wetter den Flug für 37 Euro. Töwerland, so heißt die Insel auch. Töwer ist friesisch und heißt Zauber. Und diese wunderschöne Insel hat diesen Namen zu Recht. Als erstes gehe ich zum Hammersee, einem Süßwassersee. Im Jahr 1651 gab es eine schwere Sturmflut, die die Insel zweiteilte. Es wurden Dünen von Menschenhand geschaffen, um die Insel wieder zu vereinen. In der niedrigen Bucht zwischen den Hammerdünen und dem neuen Hammerdeich verblieb das Salzwasser der Sturmflut und bildete einen See, dessen Salzgehalt mit der Zeit durch Regenwasser abgebaut wurde. So entstand der gößte Süßwassersee der ostfriesischen Insel.

Dann mache ich einen Spaziergang durch das Wäldchen und wenn ich Glück habe, kann ich auch Rotwild beobachten. Jetzt habe ich aber Hunger und werde auf dem Weg zum Billriff im Bauerhof Rast machen und Stuten essen.

Einen Strandspaziergang lasse ich mir natürlich nicht engehen.

juist

Bevor ich die Insel verlasse, muss ich natürlich unbedingt noch einen berühmten ostfriesischen Tee trinken. Wie er gemacht wird, habe ich ja schon auf dieser Seite erfahren:
http://lernnetz.net/aurich1/teekult.htm

Und das ist wirklich superlecker! So, der Tag geht zu Ende und ich muss der schönen Insel Auf Wiedersehen sagen. Aber eens is för mi ok klaar: Ik kum noch eenmal!

Zusammenfassung meiner digitalen Kurzreise:

Es war schön, diese digitale Reise in diese für mich fremde Region zu unternehmen, ich habe meine geografischen Kenntnisse verbessert 🙂 und kenne die ostfriesische Sprache ein wenig besser. Der Dialekt hat mir schon immer gut gefallen (lieber Reinhard, ich hoffe wir hören noch mehr Einführungen von Dir!). Habe Geschichten gelesen und von ostfriesischen Bräuchen erfahren.

Ich habe mir einen ruhigen Ort für meine Reise ausgesucht, weil ich die Hektik der Stadt schon in Mailand habe. Und das war für mich das Wichtigste an dieser Reise: Obwohl sie nur digital und in meinem Kopf war, ist doch etwas von der Ruhe der Natur auf mich übergegangen. Ich habe die Bilder der Sanddünen und des Meeres in mir aufgenommen und dort bleiben sie nun und warten darauf, dass ich diese Reise auch in Wirklichkeit unternehme.

1 Response so far »

  1. 1

    Raissa Babaeva said,

    Dieses Reisetagebuch habe ich mit grossem Interesse gelesen. Hier kann man nicht nur interessante Informationen finden, schöne Bilder bewundern und nützliche Links finden, sondern auch die Stimmung fühlen. Und die Zusammenfassung der digitalen Reise ist nicht nur ein Fazit sondern auch die Erzählung über Eindrücke.
    Alles ist wunderbar gemacht.


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